Man prüft aber nur mit einem Magneten maximal , ob man einen Ferriten
oder einen Austeniten Stahl hat.

Ohne jetzt in die Metallurgie einzusteigen, aber Aluminiumlegierungen haben
mit dem Thema gar nichts zu tun.

Bei Edelstahl herrscht oft die Annahme Edelstahl = Rostfrei
Falsch, denn alle Metalle korrodieren (=rosten), nur unterschiedlich schnell.

Edelstähle bzw. auch „Carbonstähle“ haben immer als Basiselement Eisen.
Um Korrosion zu unterdrücken, legiert man Chrom dazu.
(Beim klassischen V2A z.B. knapp 18%Cr.)
Legiert man nur Chrom dazu und der Kohlenstoffgehalt ist recht gering
(erforderlich für die hemmende Wirkung bei der Korrosion) hat man einen
ferritischen Edelstahl („Nichtrostend“) mit einem bestimmten Kristallgitter.
Dieses ist magnetisch, wie auch der konventionelle Stahl mit wenig Fe.
Der „nichtrostende“ Effekt ist zwar da, trotzdem kann dieser Stahl rosten.
Um nun diesen Rosteffekt noch weiter zu unterdrücken muß man das
Kristallgitter ändern. Dafür packt man Nickel rein. (ca 7 -10%)
Dann bildet sich ein austenitisches Gitter aus, welches antimagnetisch ist.
Siehe z.B. Kochtöpfe aus V2A oder V4A. V4 A ist noch rostresistenter als
V2A und V4A  ist z.B. „seewasserresistent“.

Nordamerikanische Stähle haben in unserem Bereich häufig Bezeichnungen
wie 304 oder 403. Was ist das denn nun wieder?
Lösung: 304 = V2A (1.4301) / V4A (1.4307)
403 lassen wir mal weg, das wäre hier zu umfangreich, aber wer es genau
wissen will, sollte nach der Zahl in der Klammer fragen…

Ein ferritischer Stahl ist auch sehr wichtig denn ein V4 A wäre als Messerstahl
viel zu weich um schneiden zu können. Nur hier ist der C Gehalt höher.

Für die Qualität der im Grillbereich verarbeiteten Stähle ist also nicht die
magnetische Eigenschaft sondern das oben beschriebene wichtig.

Essentiell und viel wichtiger: Die Reinigung des Grills!
Mit Marinaden und Salzen kommen automatisch Chloride hinzu
(Das Cl aus dem Kochsalz).
Diese Chloride beschleunigen den Korrosionsvorgang in erheblichem Maße
(auch bei seewasserresistenten Stählen).
Darum auch niemals Reinigungsmittel auf Basis HCL nehmen und Marinaden
vor dem Grillen entfernen. Hinzu kommt noch, das ölige Marinaden auf dem
Grill auch aus gesundheitlichen und geschmacklichen Gründen nichts
zu suchen haben. (Sonst wären es ja „Grilladen“ 🙂 )

Wenn Ihr also einen Grill kauft, bei dem der Hersteller Euch auf bestimmte
Stähle eine lange Garantie gegen Durchrostung gibt, was spielt da die
Zusammensetzung des Stahls für eine Rolle?
Wegen uns könnte er auch Butterkeks verarbeiten, wenn der genauso halten
würde.

Es lohnt es sich also schon mal die Garantiezeiten anzuschauen oder den
(fachkundigen) Verkäufer nach Erahrungen mit dem Gerät zu befragen.

Die Auskunft „Wird immer gern gekauft“ lässt aber nicht unbedingt auf Fachkundigkeit schließen…

Mit freundlicher Unterstützung von
Dr.Thomas Matschullat